Familie Barrot
Eine Geschichte von Mut, Leidenschaft und Familie. Théodoric Barrot wurde 1865 im malerischen Châteauneuf-du-Pape geboren. Doch die Reblauskrise stellte sein Leben auf den Kopf: Aus wirtschaftlicher Not musste er schweren Herzens sein Heimatdorf verlassen. In Marseille fand er einen Neuanfang, er eröffnete 1917 eine kleine Bäckerei, die bald für ihre Herzlichkeit und Qualität bekannt war. Doch die Wurzeln der Familie lagen in der Erde von Châteauneuf-du-Pape – und so kehrten sie in den 1930er-Jahren dorthin zurück. Théodorics Sohn Lucien war erst 15 Jahre alt, als er voller Tatendrang die wenigen verbliebenen Weinberge übernahm. Mit Hingabe und harter Arbeit pflanzte er neue Reben, Stein für Stein, Rebe für Rebe, mit der Vision, die Familientradition fortzuführen. 1941 heiratete Lucien seine große Liebe, Raymonde Tonnaire. Gemeinsam gründeten sie eine Familie sie haben drei Kindern: Michèle, Pierre und Robert. Als Lucien 1962 verstarb, stand Raymonde plötzlich allein vor einer großen Aufgabe. Doch sie zögerte nicht. Mit unerschütterlichem Mut und dem tiefen Wunsch, Luciens Traum weiterleben zu lassen, führte sie das Weingut weiter und wurde zur stillen Heldin der Familie. 1970 trat Robert in die Fussstapfen seiner Mutter, übernahm das Weingut und führte es mit Begeisterung. 1976 schlug er einen neuen Weg ein und widmete sich dem Weingut seiner Frau Catherine. Heute lebt das Erbe weiter: Roberts Tochter Gaëlle, ihr Ehemann Frédéric und deren Tochter Amélie führen das Familienweingut mit derselben Leidenschaft und Liebe wie ihre Vorfahren. Die Familie bewirtschaftet heute 12 Hektar Reben, mit Respekt für die Natur, tiefer Verbundenheit zum Terroir und dem festen Glauben daran, dass grosse Weine nur aus echter Hingabe entstehen. Ihre Geschichte ist in jeder Flasche spürbar – ein Ausdruck von Familie, Tradition und der Liebe zur Rebe.
AOP Châteauneuf-du-Pape
Châteauneuf-du-Pape ist ein nach dem gleichnamigen Ort benanntes Weinbaugebiet des südlichen Rhônetals. Die Herkunftsbezeichnung Châteauneuf-du-Pape hat den Status einer eigenständigen Appellation. Für die Herstellung von rotem Châteauneuf-du-Pape können dreizehn verschiedene Rebsorten verwendet werden, die getrennt geerntet und vinifiziert werden und schliesslich zu einer Cuvée komponiert werden. Zählt man die verschiedenen Unterarten der einzelnen Rebsorten, kommt man gar auf 22 Rebsorten. Die wichtigste Rebsorte ist mit 70% Anteil die Grenache. Daneben sind für den Rotwein noch Syrah, Mourvèdre und Cinsault von Bedeutung. Ein roter Châteauneuf-du-Pape kann in einem guten Jahrgang die Aromen reifer Früchte und komplexer Würznoten stark entfalten. Obwohl die Weine aufgrund ihres eher geringen Tanningehaltes von Grenache oft bereits jung zugänglich sind, können sie relativ lange lagerfähig sein. Selbst kleine Jahrgänge bauen zehn Jahre lang aus, Spitzenweine reifen sogar mehrere Jahrzehnte. Lediglich 7% der Produktion entfallen auf Weisswein, die Rebsorten sind Grenache Blanc, Clairette, Piquepoul, Bourboulenc, Oeillade und Roussanne . Weisswein wird stets trocken ausgebaut und ist je nach Jahrgang relativ körperreich mit niedriger Säure. Dennoch können weisse Châteauneuf-du-Pape-Weine oft komplex strukturiert und auch länger lagerfähig sein. Sie entwickeln dann vielschichtige flüchtige Aromen, die etwa an Honig und florale Noten erinnern können Das Anbaugebiet besteht aus Kiesterrassen, deren Ursprung in der Eiszeit liegt. Typisch sind die mit rotem, sandigem Lehm vermischten großen Kieselsteine, welche die tagsüber gespeicherte Wärme nachts an die Reben abgeben. Einige gute Lagen besitzen jedoch Sandböden. Das Klima ist heiss und trocken. Im Jahresdurchschnitt gibt es 2800 Sonnenscheinstunden, und im Mittel fällt 620 mm Niederschlag. An 130 Tagen im Jahr weht der Mistral, der die Trauben auch nach heftigen Regenschauern schnell wieder trocknet.